Unter den Wächtern des Heiligen Grals gab es wie immer solche und solche. Die ersten wünschten ihn tief unter der Erde vergraben, um ihn von aller Unbill der Welt fernzuhalten, die zweiten entwarfen ein prächtiges Museum, das ihn vor aller Welt verhüllen und immerdar erstrahlen lassen sollte, die dritten sogen den Duft der umgebenden Welt auf und sagten voller innerer Überzeugung: Dort gehört er hin. Sie meinten damit: Der Gral gehört jedem. Und damit er jedem gehört, darf sich jeder dort draußen denken, er atme Gralsluft. Also beschlossen sie heimlich, ihn zu zerstören und in alle vier Winde zu zerstreuen. Sie waren aber nur eine kleine radikale Minderheit, die von den anderen argwöhnisch beäugt wurde. So kam es, wie es kommen musste: Die ersten versenkten den Gral tief ins Erdreich, ohne den Ort zu markieren, an dem sie ihn vergraben hatten, so dass sie ihn allmählich vergaßen, die zweiten errichteten ihr Gralsmuseum, doch als sie sich umsahen, war der Gral verschwunden, die dritten behaupteten, was sie schon immer behauptet hatten, der Gral gehöre der Welt und alle Welt atme seine Luft. Da riefen die ersten »Betrüger!« und schossen giftige Pfeile auf sie. Die zweiten aber behaupteten, die dritten hätten den Gral gestohlen und verfluchten sie als Verräter, Rechtsbrecher und Schlimmeres. Nun, was taten die dritten? Sie lebten, zeugten Kinder, kritisierten ihre Regierung, wann immer sie fanden, es sei an der Zeit, und lachten, einverstanden mit dem Erreichten, über die anderen.

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