Auf den Weiden verdurstet das Vieh, Ernten fallen aus, an den Bäumen verdorren die Früchte, Brände lodern am Horizont: Untergangsstimmung. Allerorts tauchen Fremde auf, das Land ›ringsumher‹ versinkt in Chaos und Gewalt: Ein Schatten legt sich über das Land. So erscheint das Böse. Alte Geschichten, böse Geschichten. Prophezeiungen zuhauf. ›Nun‹ – in einem ausgedehnten Heute, das Raum für neue Geschichten lässt – ist es an der Zeit, die Zeichen zu erkennen und entsprechend zu handeln. Zu allen Zeiten versprechen Erzählungen dieses Typus reißenden Absatz; mancher Filmregisseur, mancher ›Aktivist‹ verhebt sich daran. Im Schatten des Bösen gedeihen die erfolgreichsten Geschichten – Leser wie Zuschauer folgen ihnen mit angehaltenem Atem. ›Aus der Hefe des Volkes‹ ersteht ein Retter, unscheinbar von Gestalt, Honig ist sein Gemüt, unsicher seine Herkunft, täuschend schwach sind seine physischen Kräfte – kein Wunder, denn er stammt aus dem Geheimnis. Nicht selten begleitet ihn Hohn… – man könnte die Liste der Eigenschaften, die gegen ihn sprechen, ad ultimum fortsetzen. Es nützt alles nichts, am Ende steht unerbittlich das Aber: Er ist der Gerechte. Niemand weiß, wer ihn ausgesucht, niemand weiß, wer ihn erwählt hat, aber er schlägt sich durch. Denn auf ihm ruht die Hoffnung der Welt.