Yagiridia

Capriccio

Man schrieb den Jahreswechsel 2015/16 und eine Kanzlerin samt ihrem Präsidenten eliminierten in ihren Ansprachen die Einheit der Nation zugunsten eines dualen Systems: Die Guten ins Töpfchen, die Bösen ins Kröpfchen… Helldeutschland versus Dunkeldeutschland – so lief fortan und läuft bis zum heutigen Tage das Spiel, gleichgültig, welche politische Richtungsentscheidung gerade ins Haus steht. Ich hörte die Ansprachen in Palermo und erschrak. Zugleich packte mich etwas wie Grimm. Das Produkt dieses Grimms sind die Yagiridia, die in diesen Tagen und Folgewochen entstanden: Das Porträt eines Landes im Entstehen, das sich in Windeseile aus dem vertrauten Gemeinwesen, dessen Bürger ich den größten Teil meines Lebens gewesen war, herausschälte, als habe es sich schon immer darin verborgen gehalten. Nein, es war nicht die zielstrebige Installation einer DDR 2.0, wie viele meinten, es war und ist etwas Selbstverständlicheres und Tiefgreifenderes, das bis heute nicht wirklich verstanden wurde, vielleicht, weil es so viele Aspekte in sich schließt, die sich nicht eindeutig interpretieren lassen. Ambivalent wie das Land lesen sich viele Stücke der Yagiridia, es wäre falsch, darin keine Absicht erkennen zu wollen.

Yagiridia. Capriccio »

 

 

Notizen für den schweigenden Leser

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