Als ich den Yagir erfand, dachte ich nicht an Yogurt. Eher dachte ich an so ernsthafte Fragen wie die, ob seine Bewohner als Yagiriten, Yagirier, Yagirianer oder einfache Yagirer durchs Leben wandern sollten. Schließlich würde es – ihr Leben – sich weitgehend in meinem Kopf abspielen. Zwar stellt sich die Sache mit dem Kopf verzwickter dar, als es vielen bewusst ist, aber den üblichen philosophischen Einwänden zum Trotz zeigte sich zu jener Zeit die Idee des Kopftheaters in mir sehr lebendig. Allerdings hatte ich nicht den Willen, mein kommendes Leben als Yagir-Chronist oder Yagirist zuzubringen, trotz der Aufschlüsse, die ich mir von der Beobachtung meines Konstrukts versprach. Denn ein Konstrukt war und ist er, auch wenn er als Landschaft oder als Landstrich daherkommt: das Konstrukt des Plattformmenschen, der sich vom Retortenmenschen einer vergangenen Kulturepoche dadurch unterscheidet, dass letzterer nur in der Phantasie seiner Planer existierte, ersterer hingegen tagtäglich besichtigt werden kann. Man gehe nur vor die Tür, weniger, man schalte den Rechner an und gehe ›ins Internet‹ – eine Bewegung, die minimalen physischen Aufwand erfordert und gerade deshalb früher oder später physische Probleme bereitet –: schon erlebt man diese relativ neue Spezies bei der Arbeit.