Kann man eine Gesellschaft aus Hass & Hetze erbauen? Natürlich nicht, Hass und Hetze sind destruktive Kräfte, die direkt aus der Hölle, die bekanntlich jeder Einzelne in sich trägt, ins Leben drängen. Daran ist nichts erbaulich. Ich will damit sagen, der Yagir ist keine erbauliche Stätte, Außenseiter behaupten, er sei eine Schädelstätte, auf der Wölfe und Schakale heulen, aber das ist literarischer Unfug von vorgestern. Kein Mensch schreibt heute mehr so. Gestern sah ich einen Film, in dem ein Papst als redlicher Mensch auf– … nein, ich kann es nicht schreiben. Es grenzt schon an Wunder, wenn hin und wieder auch solche Filme entstehen. Und natürlich war das Wunder gezinkt. Nicht die Moral war das Ereignis, sondern eine zum galaktischen Mysterium erhobene Eselei der Natur. Das entfernt sich doch weit von den Wölfen und Schakalen. Am Erfolg des Streifens im Yagir würde ich übrigens zweifeln. Kirchen spielen im Yagir eine mächtige Rolle. Das kommt daher, dass niemand, der auf sich hält, sich etwas aus ihnen macht. Ich erinnere bloß an die beiden Bischöfe auf Visite, wandelnd im Morgenlande – auch im Yagir gibt es Abend und Morgen, also Abend- und Morgenländer –, die ihre Amtsinsignien abtaten, um bei den Indigenen nicht unangenehm aufzufallen. Die Zuhausegebliebenen lachten, das Gros sagte gar nichts und schwieg bedrückt. Als Autor kann ich bezeugen: Es gibt viel stillen Kummer im Yagir und nicht immer sind es Frauen, die ihn ertragen und austragen müssen, mögen sie noch so engelhaft blicken. Im Grunde geht alles im Yagir himmelwärts, zwei Bischöfe auf Abwegen, einer davon der Alleinseligmachenden zugehörig, bilden da keine Ausnahme. Es liegt vielleicht daran, dass der Yagir kein Jenseits kennt. Sicher, das wird es sein.