Ich bin nicht der Chronist des Yagir, ich bin sein Konstrukteur. Die Figur des Andersdenkenden, ich habe sie lange mit mir herumgetragen, bevor ich sie zu den anderen steckte, obwohl … obwohl sie in gewisser Weise den Treibstoff liefert, ohne den dieser heimelige Ort öd und verlassen unter einer künstlichen Sonne läge. Dass der andere andere Gedanken hegt als man selbst, liegt auf der Hand. Erst ›M‹ blieb es vorbehalten, aus diesem einfachen Sachverhalt eine Schere zu fertigen, geeignet, jedes Band zwischen dir und mir im Nu zu zerschneiden. Denn immer bist du es, der anders denkt, niemals ich, du kannst dich drehen und wenden, wie du willst. In Wahrheit musst du dich drehen und wenden, weil ich es will und wie ich es will, denn anders … könntest du gar nicht anders denken als ich. Kannst du überhaupt anders denken als ich? Kann überhaupt jemand anders denken als ich? C’est la question. Es ist keine große Frage, es ist keine kleine Frage, es ist die Frage schlechthin. »Ich, in der Freiheit meines Denkens, bin der, der denkt, und du … wer bist du Wurm, das in Frage zu stellen? In der Fülle meines Denkens ist alles Andersdenken bereits im Ansatz enthalten und – sprich es nur aus! – verworfen. Wenn dem aber so ist … ich sage nicht, dass es so ist, ich sage nur, wenn dem so ist, ich insinuiere bloß, dann allerdings … habe ich nicht jedes Recht, dich zu vernichten? Ich sage es offen und unverblümt, ich sage es frank und frei: Wer immer es wagt, mich mit seinem Andersdenken zu konfrontieren, das nur scheinbar anders oder aber nur scheinbar Denken sein kann, wer immer dies als sein gutes Recht in Anspruch nimmt, dem kann ich nur antworten: Es ist mein gutes Recht, dich mitsamt deinen Ansichten zu verwerfen, und mit Verwerfen meine ich: Keine Nachsicht! Zwar darf ich dich nicht als Person eliminieren, was mein gutes Recht wäre, wenn Recht und Gesetz nicht einstweilen dagegen stünden, aber das Leben kann ich dir sauer werden lassen und ich verspreche dir: Genau das werde ich tun!« So sprach ›M‹, teils in, teils zwischen den Zeilen, denn sie spricht in Zeilen, nicht in Sätzen wie andere Leute, und so – sollte es kommen.
