In die Mitte von Homomaris’ Nascita dell’ uccello magico – auch die Malerei des Yagir besitzt ihre Geheimnisse! – hat der Maler eine Stein gewordene Abwehrgeste gesetzt. Gern möchte man wissen, wessen Gesicht auf dem Stein prangt. Ich habe mir angewöhnt, keinen anderen darin zu erblicken als Justus, meinen Justus, denn einen anderen gibt es nicht. Mein Justus, als Grenzstein betrachtet, hat die Aufklärung hinter sich und richtet den Blick aufs offene Meer, auf dem die grauen Vögel heranrauschen, dicht an dicht gedrängt in ihren gebrechlichen Booten, ein wenig Blau in ihre Standarderscheinung hineinzumischen hat der Maler sich erlaubt, denn sie sind Boten der Transzendenz, bloß bar aller Hoffnung. Um Justus den Steingewordenen – anders kann ich ihn nicht nennen – herrscht die Einsamkeit, die alle abgetakelten Hoffnungsträger umgibt, penetrant vor allem, wenn es nur die eigenen waren. Auf ihm ruhten viele Erwartungen, jedenfalls habe ich mir das sagen lassen. Der Steinerne ist eine Art Hoffnungssarg, vorbeigemalt an den Räuschen der Zeit. Er ist nicht allein. Über seinen Kopf hinweg drängt, nein, schlängelt sich ein Empfangskommittee, den Blick starr nach vorn gerichtet, und reckt seine Schnäbel dem Neuen entgegen. Ich nenne es so, wohl wissend um die Ambivalenz allen Schlangenwesens, weil ich mir keinen besseren Ausdruck weiß. Vielleicht sind es Albträume, geboren aus dem Geist der Zeit oder aus Justus’ eigenem. Wer kann das wissen? Der altgediente Aufklärer, bei dem alles zu Reflex und Pose geworden ist, Reflex & Pose, zusammengeschweißt wie Hass & Hetze unter dem unerbittlichen Himmel des Nordens, der einige Eisbrocken beisteuert? Mein Freund Justus, ohne Häme sei es gesagt, er ist, als erbitterter Feind dessen, was kommt, sein heimlicher Verbündeter, der Tapfer-Feige, der das Tor öffnet, um dem Feind entgegenzutreten, und ihm damit den größten Gefallen erweist. Nein, bei all seinem schusseligen Scharfsinn –: der Mann ist kein Zyniker, für den zu halten er mich eine Zeitlang nötigte, kein gefallener Linker oder Krypto–Rechter. Er ist schlicht und ergreifend ein Yagichonder. Er war es immer, er ist der geborene Yagichonder, einer, der die Entstehung des Yagir nicht erst abwarten musste, da er ihn immer schon in sich trug.