Sitzt Justus, so sitzt er fest. Hätte er Augen im Rücken oder käme er einmal auf die Idee, einen diskreten Blick hinter sich zu werfen, dann, ja dann könnte er Einmaul direkt auf die Finger sehen. Die Finger des Philosophen… Der Philosoph hat den Kritiker längst erkannt, als Yagirista sind ihm des anderen Einstellungen geläufig, schon deshalb siedelt er ihn so tief unter sich an, dass er sich bücken müsste, um ihn als seinesgleichen auch nur ins Auge zu fassen. Hast du mich, so hab ich dich. Der Alltag an öffentlichen Orten steckt voller maskierter Symmetrien. Manchen Zeitgenossen erinnert das an den Barden B., der in seiner zweiten oder dritten Glanzzeit bei Auftritten in der Provinz nie darauf hinzuweisen vergaß, dass er ein Hauptstadtbarde und Mitglied der Akademie der Künste sei … im Ernst, so tief war der Gute gesunken, dass er glaubte, erst A sagen zu müssen, um brav nachher sein B abzuspulen, B wie Breitseite, denn Gesang ließ sich wahrlich nicht mehr nennen, was er den Spießern auf fremden Flügeln klimpernd zum Besten gab. Lang, lang ist’s her. Bei der Gründung des Yagirs baute er sich als Engel mit dem Flammenschwert auf und kontrolliert seither die Eingänge. Einmaul pflegt die Distanz, seine ist makellos, ein Wunder der Apartheit, innen wie außen. Taucht er ins Studiolicht ein, dann allerdings holt er den guten Kumpel hervor, dessen Blick alle Abstände schmelzen lässt. Nein, darin liegt kein Widerspruch. Hier, in seiner Kneipe, schmilzt die Differenz zwischen Distanz und Anonymität. Er ist inkognito unterwegs und legt großen Wert darauf, so gesehen zu werden. Es gibt Denker, die begriffen, und solche, die gesehen werden wollen. Zu letzteren gehört Einmaul, den im Süden, wo die Fallsucht grassiert, die ersten bereits eine Schandgoschn nennen, aber erst, seit er sich häufiger zu unkonventionellen Äußerungen hinreißen lässt. Der Moment ist nahe gerückt, an dem der Betrieb ihn aussondern wird. In der Zwischenzeit macht er als Enfant terrible vom Dienst eine gute Figur und die alternativen Medien feiern ihn. Wofür? Der Meister aller Formate starrt auf sein Notebook und bessert einen Tippfehler aus. Ach nee, der korrigiert sich? Er tippt, denkt, tippt, putzt sich die Nase, starrt, wischt sich die Nase, tippt. Etwas stimmt nicht an dieser Reihenfolge. Seis drum. Da steht’s.

 

M wiped out our cultural mind