Die Gärtner tragen Masken und die Blumen schweigen.
…
Du hast vergessen, wie man Maske trägt?
Da wird es Zeit, dass du es wieder lernst.
Die Maske ist der Mensch. Hast du’s vergessen?
Dann lern: der Maskenbildner formt die Rolle.
Der stammelt nur, was ihm ein andrer aufschrieb.
Die kann nicht lesen? Umso besser, da
wird es die Maske sein, die ihr die Rolle vorspricht.
Wenn die Theater jetzt verrammelt sind,
dann hängt’s am losen Mundwerk, ob sie wieder
geöffnet sich des Neusprechs kundig weisen.
Doch wirklich kundig bist du erst, hat sich
die Kund im fremden Mund zerlegt und fällt
stoßweise, Auswurf halb und halb Gelall,
heraus, dass, wem’s gelang, ein Stück
davon sich zu ergattern, angesteckt
sich glaubt und schreckensweiß entweicht.
Bedenken tragend und sonst nichts, ein Zwerg,
der öffentlichen Meinung aufgebürdet,
führt er die Hand zum Mund, als gäb es nichts
dazwischen als die Luft, die alle trennt,
die Luft, die alle atmen, ohne Unterlass
und ohne Zweifel, denn der erste Zweifel tötet.
Wer sich der Luft bemächtigt, sie den Menschen wegnimmt
und stückweis zuteilt, tötet ihre Seele.
Der Atemholer holt sich, was ihm zusteht,
nicht mehr, nicht weniger. Doch das reicht weit.
Du rufst den Spießer und du wunderst dich,
dass er erscheint: die Maske vorm Gesicht,
die ihm nicht übel steht, weil sie ihn kenntlich macht.
Mund, Nase weg und schon wird vieles klar.
Nicht dass er sie aus Überzeugung trägt. Mehr so,
wie einst die Hosenträger, aus Besorgnis,
dass sonst ins Rutschen kommt, was sorgsam er
sich anzog. Auch hört er schon die Stimme aus der Küche:
Ich will dich ohne Maske nicht mehr sehn.
Es ist die Maske, die sie sehend macht.
Es ist die Maske, die der Einsicht aufhilft,
die sonst darniederliegt … ein armer Teufel,
dem’s täglich ärger geht. Wer will schon sehen,
wie so ein Land so vor die Hunde geht,