Aesthetica

1

Ein Schuss fällt dann und wann. Nur Spatzen
verscheucht man so. Hier ist schwankender Boden,
von Fäulnis jeder Art durchwirkt. Verwesung
springt um in zarte Beeren, hingerollt,
ein Sonnenteppich, schamlos zu beschauen.

2

Vorbei an Scheunen, Rostendem. Gekläff,
das sich ein Bein bereitet. Drinnen
fliegen die Karten, der Abend
dunkelt herein und auf mageren Zehen
schleichen die Schwestern vorbei ins offene, hochtürmende Bett.

3

Der Traum dreht hin und her
bleierne Glieder. Unter den Lidern zuckt
der Sonne weißes Gegenbild.
Kräftiger Atem, traumzerstörte Frau.
Harthändig, blau, kein Aufzulösendes.

4

Nach Mitternacht fällt um vom Buch
der Wirt, um dessen hageres Kinn
ein Messer schwirrt. Der harte Strahl
des Bachs im morgendlichen Becken zeichnet
den Neuling, gurgelt fremd rohrab.
5

Vor den geschwärzten Bahnen des fauchenden Himmels
wringt den Schweiß des blickwärts entstäubenden Erdreichs
die Decke von Glut mit den endlos sich kräuselnden Säumen;
um und um frisch sich knüpfend in parabolischen Formen,
undeutlich zwar, knapp, verhält sie den Gang der Gestirne.


Erstdruck in: O.R

Nachtbuch / Blog

 

 

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Ein politischer Roman
Manutius Verlag Heidelberg
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ISBN 978-3-944512-28-0

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