Aesthetica

1

Rosa Pastell, ein schwankendes,
harrt unterm kreisend gelben Sonnenrad.
Die Wälder Abhub fallen langsam um
und werfen ihr Gesicht auf leichte Flammen.
Hellblaue Ascheschleier wehn im Wind.

2

Gedrängt von oben, zittemd gelbes Haar
wegspreizend, nass und zappelig,
Pfoten im Kot, dünnfingrig Blöße greifend,
kreuzhoch verbuckelt, doch den roten Ort
bloß hingehoben, gleißender Pupille -

3

die sich ins Außen krallt, dass rot und schwarz
Schmeißfliegen starren, spitzschreiig empfangend
den wunden, hergereichten Blütenstengel
unterm Verdeck maßloser Gärung, fauliger,
von Brand umblinzelt und umtost, sie, deren Leib zerreißt.

4

Bluthunde schnüffeln; wandernde ruhelose Routen,
von ihren scharfen Schweifen rasch
dem Erdkreis eingeschrieben, ziehn sie um.
Im schmalen Loch, bewacht von leichten Schnäuzern,
hastig entspringt der Schleim dem Muttermund.

5

Breit oder schmal, Wanst, Schwanz oder beiden hörig
dürr oder ragend unter der spaßigen Sonne,
huschend im Schuttnetz dies- oder jenes Tags,
da oder dort feuchtschnauzig angepresst,
lautlos verzuckend in Überallfortheit.


Erstdruck in: O.R

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