1.

Würde man Edward später – zu einem Zeitpunkt, der deutlich hinter dem Horizont lag, so weit entfernt, dass er sich für überzeugt hält, er werde ihn nie erreichen – danach fragen, wie ihm jetzt zumute ist, als die kleine Ansammlung rauchender Hütten über dem Steilhang auftaucht, den ein unmittelbar unter ihren Füßen in der Tiefe rieselnder Bach ins steinige Gelände gefräst hat, so würde er vermutlich antworten, dass dieser Anblick unvermittelt durch ein Gefühl der Gegenwart einnimmt, das ihm zwar hier und da bereits untergekommen ist, aber niemals mit vergleichbarer Gewalt. Wie er da, ohne in seinem Trott innezuhalten, den höckerigen Serpentinen folgend, äußerlich absteigt, während alles in ihm den Aufschwung probt, ähnelt er einem mit dem Körper ans nächtliche Lager gefesselten Magier, der sich in den Lüften vor seinen Verfolgern sicher wähnt, während sie ihm in Wahrheit hart auf den Fersen sind.

Unten am Wasser werden Rucksäcke geschwenkt. Geschäftigkeit breitet sich aus. Die Führer scheinen angesteckt zu sein, nicken und lächeln und holen zu weiten Erklärungen aus, sobald man sich nur entfernt an sie wendet.

Am Fuß einer Senecie hat Werner einen Bambusstab in die feuchte Erde gerammt; er wischt sich den Schweiß von der Stirn, das pastellblaue Seidentuch, mit dem er den Kopf gegen die Sonne zu schützen glaubt, ist achtlos in den Nacken geschoben. Casper posiert vor Geröll, ganz Standbein-Spielbein, aber so geschickt, dass auch das Schild mit der Höhenangabe unaufdringlich aufs Bild kommt.

Dieter und Bernhard sind noch nicht eingetroffen. Es fällt keinem auf.

Zauberhaft leicht vollzieht sich der Aufstieg. Schritt um Schritt gelingt das Zusammenspiel der dicken Sohlen und des federnden Untergrundes. An jeder Biegung des zwischen starrem Gestrüpp kaum markierten Weges schlägt der Puls hart und glockenhell, ein wenig frizzante, das Auge gerät durch den übergangslosen Wechsel von Nah- und Fernsicht in die Rolle eines apportierenden Pudels, der sein Herrchen zu Tränen reizt. Weit unten formt sich die Prozession der Senecien, dunkler Gesellen, man spürt ihren wuchtigen Tritt.

 

2.

Lange ist Werner nicht wohl geworden; die Schwüle des Regenwaldes stellte seinen Organismus vor eine schwierige Aufgabe. Heute geht es besser, er schwenkt seine Stöcke – als einziger von allen benützt er deren zwei – wie ein Skifahrer; neben dem zunehmend schwerfälligen Schritt Wolfgangs, der pole pole zurückfällt, bekommt seiner etwas Wirbelndes. Gelänge es ihm, zu dem angestrengt abwesenden Ausdruck seines Gesichts aufzuschließen, er würde vermutlich lachen; so lässt er ihn ziehen. Heute ist sein Tag, er ist da, er greift aus, ohne dass es ihm vorkommt, als müsse er sich verausgaben. Nicht dass er sich vorstellt, der Berg hätte auf ihn warten müssen – vor solchen Eskapaden des Gemüts ist er gefeit –, nicht dass er einen festlichen Empfang erwartet hätte, nein, aber dies hier tut ihm gut, er merkt es, und er ist damit alles in allem zufrieden.

Er will nicht wollen, er will es nicht.

 

3.

Auf den letzten Metern zur Hütte packt Edward der Übermut. Leicht, wie er sich fühlt, springt er über die letzten Felsbrocken hinauf – nein, spränge, wenn ihn nicht im Aufsprung eine Mattigkeit niederdrückte, von deren Vorhandensein er bisher nichts wusste. Sacht, wie ertappt, drückt er sich durch die geöffnete Tür, stellt den Rucksack ab und legt sich auf eine der unteren Pritschen, um ein wenig auszuruhen und den Effekt zu verdauen, der so unvermutet über ihn gekommen ist. Rasch überzieht sich sein Bewusstsein mit einem Firnis, der seine Umgebung eintränkt, als träume er sie. Im Halbdunkel der fensterlosen Hütte erinnern die roh gezimmerten Balken an den Werkzeugschuppen, in den er sich als Kind an eisigen Wintertagen zurückzog, um einer zweifachen Kälte auszuweichen. Die Tür wird aufgestoßen, Stefan und Werner trampeln herein, wechseln Worte, ohne sich um ihn zu kümmern. Die Pritschen, zweistöckig, ziehen den Raum um sie zu; nur die Türseite bleibt frei. Stefan lässt eine Bierdose zischen und geht hinaus, Werner folgt ihm. Nehmt mich mit, möchte Edward rufen, gleichzeitig überfällt ihn ein Glücksgefühl.

 

4.

Cham, der Vater Kanaans, sah die Blöße seines Vaters, und er teilte es seinen beiden Brüdern draußen mit.

Sem und Japhet aber nahmen einen Überwurf, legten ihn auf ihre Schultern, gingen rückwärts hinein und bedeckten die Blöße ihres Vaters.

Ihr Gesicht war rückwärts gerichtet, so dass sie die Blöße ihres Vaters nicht sahen.

 

5.

Er weiß nicht, ob er geschlafen hat, lehnt die Vorstellung instinktiv ab, auch wenn er nicht sagen könnte, auf welche Weise dann wohl Dieter in den Raum gelangt ist, der nun vom Summen einer Krankenstube erfüllt scheint, obwohl der Patient ein eisernes, um nicht zu sagen abgewendetes Schweigen bewahrt und außer dem Rascheln, das sein Anorak an dem über ihn gezogenen Schlafsack verursacht, nur ein gelegentliches scharfes Blasen hören lässt.

Sie haben ihn gebracht. Stefan und Werner sind noch einmal zurückgegangen, nachdem Wolfgang mit der Botschaft eintraf, er habe ihn draußen in einem Zustand akuter Schwäche zurücklassen müssen. Sein Gesicht, bleich, mit vorstehenden Äderchen an den Schläfen, ruht leicht angehoben auf dem bauschigen, durch einen untergeschobenen Pullover fülliger gewordenen Kopfteil des Schlafsacks. Eigensinnig, als müssten sie einer geheimnisvollen Pflicht nachkommen, blicken die Augen ins Leere. Die Kinnpartie, auf der sich in diesen zwei Tagen die Andeutung eines Knebelbartes gebildet hat, beherrscht das Bild. Fast wünschte man einen wuchtigen Schnauzer hinzu, doch das wäre wohl des Guten zuviel. Auch so sind die Male der Vergeistigung unübersehbar – einer Vergeistigung, deren hervorstechendes Merkmal der Eigensinn ist.

Edward versteht es wohl. Ohne sie wäre dieser Mann nicht hier. Ohne ihn wiederum – dies gehört mit zu den Dingen, die sich manchmal aufdrängen, wenngleich sie besser im Hintergrund blieben –, ohne ihn wären auch sie nicht hier. Das verleiht dem Ruhenden oder vielmehr reglos Ausgestreckten eine Macht, über deren Auswirkungen Edward sich noch unschlüssig ist. Einerseits spürt er, dass alle gefährdet sind, wenn dieser eine es ist. Andererseits kann er sich nicht verheimlichen, dass ein Körnchen Schadenfreude in ihm keimt.

Schon beunruhigt ihn die kleinliche Regung. Seine Lagebeurteilung ist keineswegs eindeutig. Wenn dieser scheitert, dann scheitern sie alle. Etwas Unvertrautes hat sich in ihrer Physis eingenistet und einen Verkehr mit ihren Organen begonnen, der leicht in einen allgemeinen Aufstand einmünden könnte – den Vorgeschmack hat er noch auf der Zunge. Unwirklich ist das, es erinnert ihn an den Magnetberg, an dem alles, was ihm zu nahe kommt, am Ende zerschellt. Etwas löst sich, er müsste es festhalten, festzurren am besten, doch wohin er sich wendet, es scheint ihm derselbe Aufruhr im Gange.

 

6.

»Was ist das: Aufstieg?«

»Wer so fragt, ist schon gescheitert. Du willst hoffentlich keine Antwort.«

»Hast du eine auf Lager?«

»Wenn ich das wüsste, ich wäre schon weiter.«

»In der Tat, mein Lieber.«

»Du bist gemein.«

»Das war die erste Bedingung.«

»Und die zweite?«

»Sag bloß, du kennst sie nicht.«

»Aus deinem Munde will ich sie hören –«

»Warum?«

»Warum? Vielleicht weil ich sehen möchte, wie du dich windest.«

»Nicht die Spur. Ich frage mich auch, ob es dir guttäte.«

»Was?«

»Na das. Wissen, wie’s geht.«

»Ach das. Das weiß doch jeder.«

»Auch gut. Wir werden sehen.«

»Wir werden sehen! Natürlich werden wir sehen! Warum wären wir sonst hier?«

»Du willst den Gipfel?«

»Das könnte dir so passen. Ich bin nicht hier, um mich zu beweisen. Ich muss mich nicht beweisen. Wenn du es musst, dann tu’s.«

»Wenn ich’s müsste, wäre ich nicht hier.«

»Das kann jeder behaupten.«

»Soll ich vielleicht schwören?«

»Du solltest es lassen. Bei was wolltest du denn schwören? Beim Schein deiner Schreibtischlampe? Bei Caspers Goldzahn? Bei Frau Melstroems Fingernägeln am Ende?«

»Das wäre immerhin ein Gedanke.«

»Wie jeder andere? Ein Gedanke zuviel.«

»Legen wir ihn beiseite.«

»Abgemacht.«

Die Sprache der Vermeidung um beinahe jeden Preis. Edward und Werner beherrschen sie nach Belieben.

 

7.

Schon am Vortag – Wolfgang und Bernhard stapften weit voraus, Dieter stand im karstigen Gelände und machte Aufnahmen von der Eisregion, die sich mit so unerbittlicher Präzision über ihren Köpfen geöffnet hatte – hatte Stefan sie während des Aufstiegs beiseitegenommen und ihnen, sehr verhalten, zu verstehen gegeben, was sie heute erwartete: der schönstgelegene Abtritt der Welt, soweit er in dieser Sache mitreden konnte. Sehr verhalten, da sich die Sache nicht völlig rund mitteilen ließ, ein sperriges Stück guter Erziehung hatte sich daran festgehakt, aber doch so, dass Werner und Edward hellhörig wurden, als er sie aufforderte, mitzukommen, ein paar Schritte nur, hundert vielleicht oder hundertfünfzig, sie sollten es nicht bereuen.

So heben sie ihre schweren Füße jenseits der barackenähnlichen schwärzlichen Hütten, vor denen die Träger sich lachend und schwatzend um ein paar offene Feuerstellen verteilen, über Lavagestein, aus dem gelegentlich eine Distel hervorbricht, feurig und verloren auch sie, über lose Felsbrocken, deren Gewicht ihnen schier unermesslich vorkommt, über Rinnsale hier und da, in die sich der das Lager mitsamt seinen sanitären Einrichtungen durchquerende Bach verzweigt, über dies und das, was ihnen in einem anderen Zustand höchst bemerkenswert erschienen wäre, jetzt und hier jedoch mit einer Handbewegung weggewischt wird, die gewöhnlich dazu dient, das Gesicht vor Spinngewebe zu schützen. Edward erstarrt, als aus einem Distelgeflecht, das ihm mannshoch entgegenwächst, ein Insekt sich löst und in einer etwas unsteten Bewegung auf ihn zuhält. Er würde es für eine Hummel halten, erschiene es ihm nicht um ein Vielfaches größer, ein Hubschrauber eher denn ein Insekt, eines jener gefährlichen Spielzeuge, aus denen jederzeit, von ferne gelenkt, ein winziges, gleichwohl tödliches Projektil hervorbrechen kann. Aus dem Augenwinkel bemerkt er, dass sich Werner und Stefan entfernen, doch zieht er es vor, unbewegt zu verharren, bis die zwergenhafte Kampfmaschine nur noch als winziger, wahrscheinlich von niemandem sonst wahrzunehmender Punkt seine gestörte Empfänglichkeit reizt.

 

8.

Der jähe Absturz am Ende des Geröllfeldes.

Werner lehnt sich gegen das Geländer, das aus langen, dünnen Stützbalken herauswächst und sich um die verwitterte Bude herumzieht, die ihren Boden – ein prüfender Blick ins Innere hat das bestätigt – über dem Abgrund öffnet. Verblüfft durch die Nachgiebigkeit des morschen Materials, dessen von silbrigem Glanz überzogene Schwärze eine ganz und gar irreale Solidität vorgaukelt, verlagert er das Gewicht zurück auf die eigenen Füße.

Gern hätte er die Stöcke zur Hand, um sich abzustützen. Besorgt, er könnte sie auf diesen wenigen Metern als überflüssig oder sogar lästig empfinden, hat er sie bei der Hütte zurückgelassen.

Was er, ganz Auge, zu seinen Füßen sich ausbreiten sieht, steht in keinerlei Verhältnis zu irgendeinem durch den menschlichen Körper vorgegebenen Maß. Rechterhand fasst ein dunkles, bereits im Schatten liegendes, schroff aufragendes und von einem Flimmern an seinen Rändern aufgelöstes Gebirgsband den Horizont ein, welcher zur Linken mit einer Vehemenz zurückweicht, die dem Betrachter eine theoretische Anstrengung abnötigt: unübersehbar nimmt in ihr die Krümmung der Erdoberfläche Gestalt an. Der Begriff »Landschaft« trifft den Anblick nur zum geringsten Teil. Eher drängt sich die biblische Wendung von der »Herrlichkeit der Welt« auf, die er nach einem scheuen Seitenblick auf den beseligt die Weite atmenden Nebenmann gerade noch verschluckt.

 

Trauliche Tugendträumer der Tropen
träufeln tröstliche Tränen ins Tal.

 

9.

Besonders hat es ihm eine Kette von Vulkankegeln angetan, deren gerade, quer durch die maßlose Ebene wie mit dem Lineal gezogene Linie weit unter ihnen, aber doch in relativer Nachbarschaft endet, so dass der letzte, von unregelmäßigen Zacken gesäumte Krater wie die Spitze eines Pfeils zwar nicht auf sie, aber auf einen Punkt zu zeigen scheint, von dem aus sie bequem, wenngleich mit einem gewaltigen Kraftaufwand in die Luft zu sprengen wären.

Angenommen, jene gedachte Linie zwischen den Eruptionsherden wäre nur das Gegenstück zu einer unterirdisch verlaufenden Zündschnur, welche draußen, unterhalb des Horizonts, bereits Feuer gefangen hätte und nun in einer leicht zu berechnenden Bewegung einen dieser durch die Eleganz seiner Form das geometrische Bedürfnis des Betrachters befriedigenden Maulwurfshügel nach dem anderen in ein grollendes Ungetüm verwandelte, aus dessen Schlund sich nach mächtigen Explosionen eine glutflüssige Fontäne erhöbe: Wäre man weiterhin der unbeteiligte Beobachter, der von einem maßlos überdimensionierten Festungsbau herab das prächtige Schauspiel einer ihren periodischen Bewegungen verfallenen Natur verfolgte, ohne in dem touristischen Gefühl der Sicherheit irre zu werden, das sich durch keinen Flugzeugabsturz und keine Terrorwelle im Kern betroffen weiß? Das gerade während dieser Minuten prachtvoll aufschimmernde Band des Kibo im Rücken beruhigt und beunruhigt zugleich. Worauf wäre schließlich Verlass, wenn nicht auf solche halb und halb erloschenen, jeder eigenen Regung sich augenblicklich enthaltenden Formationen, von denen aus man in die brodelnden Töpfe der Natur hinabblickt wie in eine unvordenkliche Vergangenheit und eine ebensolche Zukunft, welche beide die Spanne des eigenen Lebens zwar rahmen, aber in keinem dringlicheren Sinn in Betracht kommen als die Lebensbedingungen auf dem Sirius oder auf einem von der Astronomie nur um einer winzigen diffusen Abweichung innerhalb bestimmter Zahlenreihen willen postulierten Objekt weit draußen in einem namenlosen System an einem entfernten Ende der Milchstraße?

 

10.

Wohin zurück?

Von jeder Reise, soviel ist gewiss, trägt er ein Stäubchen Unsicherheit nach Hause.

Nicht dass ihn etwas ernsthaft in Unruhe versetzte – das wäre ein wenig zu hoch gegriffen. Aber seine geschärfte Aufmerksamkeit lässt ihn wie beiläufig auch dort inzwischen die Zeichen buchstabieren, mit denen sich eine niemals erlöschende Tätigkeit dem Weltwinkel eingeschrieben hat, der lange Zeit für ihn nichts weiter war als das Gehege des Wirklichen, an dessen Rändern eine seltsam unfertige Welt einem Drang nach Veränderung nachgab, dessen sichtbare Anzeichen in Geysiren, Magmaströmen, mächtigen Erschütterungen der Erdkruste bestanden – eine Welt, in der Menschen eine flüchtige, von jäh aufschießenden Gewaltorgien überschattete und bedrohte Existenz führten.

Dass die Erde ein in mancher Hinsicht belangloser Teil des Kosmos sei, zusammengehalten von unvorstellbaren Kräften und in steter brodelnder Umgestaltung begriffen, einem Schicksal folgend, das sie dem Alterungsprozess der Nachbarplaneten und ihres kleinen Zentralgestirns ohne Wenn und Aber ebenso einverleibt wie dem des Universums im ganzen und damit dem unaufhaltsamen Ablauf eines Programms, an dessen Anfang der Sturz aus einem unbeschreibbaren Davor, an dessen Ende das Entweichen in ein ebensowenig zu fixierendes Danach steht, in dem zusammen mit dem Raum auch die Zeit versickert –: diese befremdliche und durch keine Erfahrung auszulotende Hypothese kann nur dadurch angeeignet werden, dass man sie als eine Scholle im Eismeer betrachtet, auf die man sich fest mit beiden Beinen stellt, um nicht den Halt zu verlieren. Zu Beginn wirkt die frostige, von Graten und Knirschzonen durchzogene Plattform inmitten der umgebenden Schwärze, die als unergründlich gilt, obwohl sie hier und da gesprenkelt erscheint, unendlich ausdauernd und stabil, die Phantasie entwirft bereits Siedlungen im Gelände. Nach und nach ändert sich das, es hat sich schon geändert, sobald der Blick bereit ist, Veränderungen zu registrieren: der dumpfe Wellenschlag, hervorgerufen und verstärkt durch Hohlräume in den unteren Stockwerken, der unaufhaltsame Schmelzprozess an den Säumen haben sich bereits tief ins Bewusstsein gegraben, wenn der erste Panikseufzer die Nacht unwiderruflich in zwei Hälften zerschneidet.

 

11.

Die Nacht: Stefan sieht ihr Kapillargeflecht – das, aus der Nähe betrachtet, in eine Unzahl von Schatteninseln und ‑bändern zerfällt – sich über die Landschaft verbreiten, verbreitern, verdichten, hier und da die ersten Höhen erreichen, die Luft verdüstern –

Er sieht es und sieht es nicht, weil eine besonnte Erinnerung, mit ihren Fangarmen spielend und hier und da ins Ungewisse und beinahe Unsichtbare hineintauchend, darüberliegt und eine zweite Sichtbarkeit, eine Fastsichtbarkeit der doppelten Ränder und der verwischten Profile erzeugt. Unbefriedigend, aber mit einer verlorenen Befriedigung auf hintergründige Weise sich austauschend, füllt sie das Innere der gegenwärtigen Empfindung aus, als funktioniere sie wie eine jener Schneekugeln, in denen man es nach Belieben über winzige Landschaften schneien lassen kann.

Nach Belieben: denn eigentlich genügt es, tief durchzuatmen und sich zu sagen »ich bin hier«, um über das Glück wie über ein Gut zu gebieten, das man beliebig hierhin und dorthin dirigiert.

Andererseits gelingt es ihm nicht, es zu fixieren. Sagen wir (und damit sei es gesagt): wie ein von Kinderhand gesteuertes Rindenschiffchen sich immer wieder in dem schwachen Strudel verliert, der es vom Fahrtziel trennt, einer winzigen, aus ein paar Kieselsteinen zusammengeschobenen Mole, so verfranzt sich sein Glück zwischen die Zeiten ins Fabelland des Noch-nicht und Nicht-mehr, von dem die Maulwürfe träumen.

Damals, er weiß es wohl, war es die Zukunft, die mindernd seinem Glücksgefühl beilag, fast, als lege der Absender (gab es einen?) Wert darauf, dass es sich erst beim nächsten Kontakt ohne Rückstände in »Befinden« umsetzte. Der angebotene Glücksstoff war alles andere als rein, er enthielt als Klümpchen notierte Zusätze, die, unabhängig von ihrer Zusammensetzung, das Gefühl der durch Oberfläche versiegelten und sich entziehenden Tiefe wiederherstellten, an dem die immerwache Enttäuschung sich mühelos aufrichtete.

Auf beinah teuflische Weise antwortet dem damaligen Noch-nicht das gegenwärtige Nicht-mehr mit dem pokernden Hinweis, dass der anfänglich als Erfolg getarnte Misserfolg sich ja nicht einfach durch einen zweiten Anlauf ungeschehen machen lasse. Dazu bedürfte es schon der Konstitution einer Rechenmaschine, dieser Parodie auf die gläubige Psyche, die den erst- wie den zweitbesten Text, den man ihr »eingibt«, gleichmütig dem vorhandenen Inventar einverleibt und sich somit dauerhaft im Zustand guten Glaubens befindet, was ihr Anwender auch zu schätzen weiß, solange nicht ein »böser« Virus seine Kreise stört.

Da steht er, gefoppt und gefoltert von seinem widerspenstigen Glück, und weiß sich nicht zu fassen, ein Punkt, nicht mehr, in der Landschaft, nicht wahrnehmbar für einen Bewohner der Ebene, deren traumatische Tiefe er seinem Höhenrausch zusetzt, vergleichbar einem geübten Träumer, der noch das Erwachen in seinen Traum hineinzuziehen gedenkt.

 

12.

Der Leser kennt seine Landsleute. Es überrascht ihn daher kein bisschen, sie bei anbrechender Dunkelheit bereits wieder beim Bier vorzufinden – bis auf den einen, der in der Hütte drüben nach wie vor unbeweglich ins Leere starrt. Inmitten einer eisigen Tropfsteinhöhle, angeblinzelt von einer fünfzehn-Watt-Birne, ist an langen, klobigen Holztischen allerlei Personal aus Ali Baba und die vierzig Räuber zu besichtigen: buntlackierte Puppen, ausstaffiert mit Kostümen der Saison, mit täuschend echten Stoppelbärten und Holzwolle hinter den Ohren, die in von der Zeitlupe diktierten Spannen sparsam verebbende Bewegungen vor einem nirgends zu erblickenden Publikum ausführen, sofern man es nicht in der Handvoll Guides realisiert sieht, die sich abseits halten und gelegentlich beim Reden die Hand senkrecht in Schläfenhöhe heben, als sei ihr Gespräch ein einziges Mit-sich-Feilschen der ebenso überjährig wie unübersichtlich gewordenen Erfahrung um den richtigen Weg.

Übrigens gehören sie nicht zu ihrer Gruppe. Athanasios und Melchior, von Caspers strenger Hand dirigiert, treten stets nur hervor, wenn der Dienst es erfordert, danach verschluckt sie die Nacht.

 

13.

Mit segnender Hand führt Stefan sein Glas an die Lippen. Ein Tropfenpaar, etwas versetzt, perlt, als gelte es, neue Kundschaft zu locken. Im grellroten Anorak, bereit zum Absprung in die Allegorie, lauert Werner. Gleich müsste das dritte Stadium ihn in einen fliehenden Leoparden verwandeln. Nebenan tauschen Wolfgang und Bernhard sparsame Bemerkungen aus. Letzterer, gut verwahrt unter der bergenden Hülle einer silbrigen, bauschigen Windjacke, löffelt einen Rest der Suppe, die Athanasios’ routiniert-geschmeidiges Muskelspiel vor dem Abtauchen auf den Tisch gezaubert hat. Wolfgang, daran gewöhnt, die anderen um einen Kopf zu überragen, wischt sich eine Schaumflocke aus dem Mundwinkel.

Fehlt also nur der Ton: das hohle, von schwirrenden Obertönen durchsetzte, durch täuschende Interferenzen auf Monotonie getrimmte Geräusch, wie man es an einem solchen Ort erwartet. Nicht dass die durch millionenfache tierische Laute gebrochene Stille herrschte, von denen nur eine Ahnung in diese Höhe steigt (das nun nicht!), aber der klebrige Film dämpft die Klänge ebenso wie die Bewegungen.

Das Ohr, äußerlich unterbeschäftigt, entfaltet ein beachtliches Eigenleben. Der Umstand, dass es mit den anderen Körperorganen in einem steten Austausch steht, hält es in Unruhe und gebiert ein grundlos scheinendes, durch vage Einsprengsel von Ich-Gefühl ebenso aufgelockertes wie festgezurrtes Ostinato.

Was der Leser hört, was er wirklich hört, weil es wie Chorgesang aus den Tiefen seines eigenen Körpers quillt, auf einem Vorsprung dieses oder jenes Organs wie auf einem Absatz oder einer Plattform im Meer scheinbar zur Ruhe kommt, sich sammelt und ausstrahlt und unaufhaltsam in neue, noch unerschlossene Höhen steigt, ist der Gesang der Leiber, ein Walgesang, vom Echolot des emsig an seinen Geräten hantierenden Ich aus dem ozeanischen Klangteppich herausgefiltert und mit ebenso passenden wie möglicherweise unpassenden Aufschriften versehen wie »Ruhe vor dem Sturm«, »es wird sich zeigen«, »Kurs halten«, »wir werden es schaffen«, »was soll schon passieren«, »kein Risiko eingehen«, »jeder auf seine Art«, »ich will es wissen«.

Pole pole füllt sich ihr Gedärm mit dem braunen Gebräu, dessen Zweck darin besteht, riesige sturmüberflogene Regionen des Bewusstseins in ein Schwemmland zu verwandeln, aus dem hier und da ein umgestürzter und eingesunkener Baum sein zerbrochenes Astwerk gen Himmel reckt. Daneben böte sich das frei drehende Rad eines halb auf dem Dach ruhenden, halb an die Trümmer eines Gemäuers gelehnten Fahrzeugs als Blickfang an, wenn die allgemeine Verwüstung eine derartige Aufmerksamkeit erlaubte.

 

14.

Tom ist wieder da. Gleich morgen will er hinauf, ganz hinauf, wie er betont, dann hinüber nach Sansibar, wo die väterliche Yacht mit der Freundin an Bord auf ihn wartet. Zwei Jahre hat er in Südafrika zugebracht, jetzt möchte er nach Europa zurück, das Studium abschließen und sehen, was wird. Seine Augen funkeln, die Härchen auf seinen entblößten Unterarmen krümmen sich gleich Spannfedern, der blaue, von schwarzen und grauen Fährten durchzogene Pullover nimmt Teil an dem ruhigen Aufruhr, in dem eine Kraft sich mitteilt, die es gewohnt ist, frei zu verfügen, und deshalb für jede Verschwendung bereitsteht, der sich ihr Träger verweigert.

Das wäre doch etwas, denkt Edward, der neben ihm lümmelt. Er könnte mir von einer seiner Reisen eine Murmel schicken, in deren farbigen Schlieren, wenn man sich lange genug in sie verzückt, ein Gürtel strandumglänzter Inseln hinter dem anderen auftaucht und in Wellen vorüberrauscht. Sollte es Dame Welt einfallen, zu einer ihrer Gartengesellschaften zu laden, wird sie diesen braungebrannten, von weich fallendem Blondhaar wie von Strahlen bekränzten Burschen nicht auslassen. Auch Stefan deponiert ein kleines Säckchen des Wohlwollens, das sein kreisender Blick in den Raum versendet, in unmittelbarer Nähe des Gipfelstürmers. Die entfernter kauernde, mit ihrem Gefährten magnetisch zusammengeschlossene Tischnachbarin kann sich einer leichten Unruhe nicht erwehren, die dann und wann ins Faltengewirr ihres Trainingsanzugs eine neue Linie legt. Ein-, zweimal dreht sie den Kopf, streift die Kapuze an Schläfe und Wange zurück und schickt einen abwesenden Blick über ihn hin.

 

15.

»Komm, lass die armen Engländer aus dem Spiel«, protestiert Werner, zwar nicht so prompt, wie man es von ihm gewöhnt ist, aber mit einem feinen Nachdruck, der daran erinnert, dass er Überzeugungen besitzt, von denen er nur ungern absehen möchte. »Das war ein Franzose, ich weiß nicht, wo du deine Augen gelassen hast.«

»Dafür sah er aber sehr britisch aus«, mischt Wolfgang sich ein. Ein Glimmen in Stefans Augenpaar dankt ihm.

Edward hakt nach. »Selbstverständlich zweifle ich nicht daran, dass ein Franzose, der sich in diesen Weltwinkel verirrt, auch über die Fähigkeit verfügt, sich des Englischen zu bedienen. Umgekehrt wäre es vielleicht etwas ungewöhnlich, aber nicht undenkbar. Trotzdem musst du zugeben, dass deine Hypothese etwas Künstliches hat.«

»Überhaupt nicht. Ich habe damit überhaupt keine Schwierigkeiten. Ich erlaube mir nur, anzumerken, dass ich an diesem Tisch von Rassisten umgeben bin. Aber das ist ja nichts Ungewöhnliches.«

»Aber hör mal!« Wolfgangs Stimme zittert vor Empörung. »Um eines mal klarzustellen: wir reden hier nicht über Ossis.«

»Das wäre auch nicht zu empfehlen.« Milde bohrt sich Stefans Stimme in ihr Bewusstsein. »Schließlich sitzen sie uns sozusagen im Nacken.«

»Was ja nichts Schlimmes ist, immerhin haben wir sie dazu ermuntert. Andererseits frage ich mich, ob wir das mit der Fürsorge nicht übertreiben. Ich bin dafür, dass jeder selbst seine Grenzen erkennt.«

»Und respektiert...«

»Und respektiert!«

Man sieht: noch immer bewegt sie jener rotgesichtige Bergsteiger, der seinen Führer nach der vergessenen Wasserflasche schickte.

 

16.

Vom Rand der Welt in die Hütte zurückgekehrt, hatte die Gruppe insofern eine Überraschung erwartet, als ein schüchternes Klopfen, auf das hin sie die schwere Holztür öffneten, eine gänzlich neue Situation schuf. Sie konnten die Bitte der jungen Frau nicht gut abschlagen, die da mit panisch unruhigen, halb unterdrückten Bewegungen vor ihnen stand und fragte, ob sie ihren überraschend erkrankten Freund aufnehmen könnten, für eine Nacht nur, versteht sich –.

Der Guide, der lächelnd und halbabgewandt den Platz an ihrer Seite einnahm, als habe er einen Kontrakt mit der gerade ungehemmt herabstürzenden Dunkelheit geschlossen, zuckte kaum mit den Augenbrauen, als Werner ihrem körnigen, im Augenblick zu einem Halbflüstern abgesenkten Idiom, das sich gut mit den hektischen Flecken auf dem beinahe grün erscheinenden Teint vertrug, das ihm eigene Stakkato gleich einem aus Stromstößen zusammengesetzten und sich im Sekundenbruchteil aus dunklen Kräften des heimischen Bergbaus erneuernden Schild entgegenreckte.

Stefans Eingreifen rettete die Situation, möglicherweise auch den noch außerhalb des Gesichtskreises verharrenden Patienten. Mit einer kleinen, weichen, jede Rede als unhaltbares Geschwätz enttarnenden Bewegung räumte er den Weg ins Innere der Schlafhöhle frei –: eine Bewegung, die ihren Anfang wie ihre Vollendung in dem Blick fand, der die halbe Person bis zu den Fingerspitzen und hinunter zu den Kuppen ihrer verschmierten Bergschuhe in einen leichten, aber unzerreißbaren Kokon einspann. Diese Schuhe, die seltsam prompt aus dem gebleichten Röhricht der Hosenbeine hervorquollen, trugen die Farben der weiteren Landschaft offenbar nur zu Tarnungszwecken. Zumindest fehlte ihnen der rötliche Staub, der das untere Drittel der sich inzwischen im Türrahmen stauenden Herren puderte.

 

17.

Nicht voraussehen konnten sie, welche Folgen sie mit der Einladung für sich selbst heraufbeschworen.

Dass zwei von ihnen im Hauptgebäude nächtigen mussten, lag in der Natur der Sache. Bernhard und Wolfgang erklärten sich ohne Murren dazu bereit. Die Sache gewann ein dramatischeres Aussehen, als die junge Frau ihren ähnlich wie Dieter apathisch ins Leere starrenden Begleiter sich selbst überließ und kurz darauf mit Begleitung wiederkehrte.

Edward, der ebenso wie Werner und Stefan sich auf einer der oberen Pritschen ausgestreckt hatte – in voller Montur, denn die Kälte kroch aus allen Winkeln –, wälzte sich halb erschrocken, halb verwundert herum, als mit dem angehenden elektrischen Licht ein Schwall von Wörtern den Raum erfüllte, deren körperliche Entsprechung in Gestalt zweier fülliger weiblicher Rückansichten zugänglich wurde. Der Ausblick ließ es geboten erscheinen, die Augen vorsichtig wieder zu schließen und den unter ihm ausgebreiteten Schlafsack näher an die Schultern heranzuziehen. Übrigens nahm keine der Damen auch nur andeutungsweise von ihm Notiz.

Offenbar hatte der Patient Fieber, hohes Fieber, wenn man dem unverhältnismäßig auftragenden Stimmengewirr zeitweise folgte und es zu dem aufblitzenden Thermometer in Beziehung setzte, das von Hand zu Hand wanderte und am Ende unbeachtet auf Dieters schlaffer Hülle liegenblieb. Es schien Edward aber, als habe er etwas ganz anderes in diesen bis zur physischen Qual des Betrachters aufgerissenen Augen gesehen. Ihr Blick, oberflächlich dem Dieters ähnelnd, wich Edwards Blicken nicht aus, er forderte sie geradezu heraus und ließ sie dennoch unbeantwortet.

Kein Zweifel, der Mann nahm ihn wahr, er wandte sich ihm sogar in den engen Grenzen einer weltfernen Neugier zu. Sie waren Figuren eines grässlichen Traums, der nicht vergehen wollte und dessen Ende abzuwarten eine Instanz in jenem Körper beschlossen hatte, ohne die Zustimmung irgendeiner Nebenbehörde einzuholen oder sie auch nur um Auskünfte zu bitten. Dieser durchtrainierte hochgewachsene Mann stand unter Schock. Da, wenn man den Reden der Freundin glaubte, ihm nichts zugestoßen war als der Berg selbst, an dessen Hängen sie ein paar Tage abseits der Routen herumgezogen waren und hier und dort im Zelt genächtigt hatten, musste wohl oder übel der Berg den Schock ausgelöst haben, das vagabundierende Unbekannte, das sich in unmittelbarer Nähe ebenso verlor wie in der weiteren Ferne, um unvermutet aus dem eigenen Körper vorzustoßen. Africa is great,dachte Edward, wenngleich es kein Denken war, eher ein inneres Murmeln.

 

18.

Und sie waren geflohen – feige, resigniert, belustigt –, geflohen unter dem Trommelfeuer einer ihre Gegenwart ignorierenden, alles durchdringenden Munterkeit, deren Mittel ihnen aufs beste vertraut und deren Resultate ihnen geläufig waren, deren Durchführung sie sich hingegen nicht gewachsen erwiesen –

– die Luft erfüllt von kokettierender Angst vor Schlangenbissen, von Elefantengedröhn und Affengeschäker, von Geiern, Hyänen und faul im Schlamm lungernden Löwenweibern, von Zebras, Giraffen, Warzenschweinen, vergessenen Zahnpastatuben, von Gazellen und Impalas (»sag ich doch«), prachtvollen, obgleich unzuverlässigen Kellnern (»also vorgestern der...«), verbrannten Toastscheiben und der Weite des Landes, ganz ganz herrlich, aber nicht ungefährlich, »nojah«...! Atmende Erde, atmender Himmel (»bei uns nicht«), Vielfalt, Einfalt, natürlich die Armut dann schon, also wirklich, »schon schlimm«, »muss schon sagen«, »Zustände, auch im Sanitären«, »primitiv aber stolz« – und noch dazu, jedenfalls solange man es richtig anstellte und sich nicht übers Ohr hauen ließ, ganz ganz billig... nein... da konnte man jetzt wirklich nichts sagen... – währenddessen sie unentwegt wuselten, tremolierten, tirilierten, in die Dunkelheit hinausschwätzten und ‑schäkerten, die alles zudeckte und sich gewiss ihr Teil dabei dachte –

– sie sind geflohen, und manchmal erinnert ein flaues Gefühl in der Magengrube sie an den größeren Teil der Nacht, der noch bevorsteht. Leise Verzweiflung schweißt sie zusammen, ein bisschen fühlen sie sich wie Ausbrecher, auch wenn sie den Gedanken weit von sich wiesen, würde einer ihn aus Versehen laut werden lassen.

 

19.

Wer gleicht dem Herrn, unserm Gott,
der in der Höhe thront,
der in die Tiefe schaut im Himmel und auf Erden?
Er erhebt aus dem Staub den Geringen,
erhöht aus dem Schmutz den Armen,
um ihn neben Fürsten zu setzen,
neben die Fürsten seines Volkes.

 

Notizen für den schweigenden Leser

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Sie sind essenziell für den Betrieb der Seite (keine Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.