Verfügte das Land über Größe, es würde diesen Hakim al-Rashid als einen seiner Großen respektieren. Zähneknirschend würde es ihn, wie Julius III. einst seinen Aretino, ertragen: als ›Ausnahmeerscheinung‹. Davon ist Don Albino überzeugt. Die Bergung der Sonne zwischen Kleinem und Großem Eigner ist glimpflich verlaufen, Nacht muss es sein, wenn Friedlands Sterne strahlen, zumindest fortgeschrittene Dämmerung, denn die Sterne des Don strahlen inwendig, in seiner eigenen Brust. Die Abendkühle hat ihn von der Terrasse ins Haus vertrieben. Ein Büchlein, aus der Tasche gezogen, da liegt es, gleich neben Messer und Gabel, und lacht ihm frech ins Gesicht. Der Don entblößt den Handrücken mit der halboffenen Wunde – Erkennungszeichen der mehrfach Geimpften –, er schnupft, schlägt auf und greift nach der Brille: Schweinereien, nichts als Schweinereien. Von dir erwarte ich das. Enttäusche mich nicht! Für mich bist du und wirst du sein Harun al-Raschid, der Erzähler und der Erzählte, die Geschichte und das Geschick, der Märchenerzähler, der zwischen die Mauern seiner Erzählung stolperte, fiel und seither nicht mehr herausfindet. Stattdessen geht es tiefer hinab, immer tiefer, als wolltest du den Grund aller Schweinereien mit deines eigenen Leibes Fülle‹ ausloten. Wie sie dich meiden! Es sind ihre eigenen Schweinereien, also melden sie dich. Dich lesend weilen sie ganz bei sich. Bloß die Schärfe, der Strich, die Eleganz im Entblößen, das geht ihnen ab und deshalb hassen sie dich. Sie opfern dich ihrem Selbsthass. ›Darf der das? Nein, das darf der nicht! Keiner darf das. Warum? Weil wir es uns verbieten.‹ So einfach geht das. So einfach wird es weitergehen, immer weiter, wohin? Wohin schon! Bis ins Verstummen. Wie nah dem Verstummen magst du schon sein. Gern würde ich jetzt mit dir plaudern. Wir haben gute Stunden miteinander verredet. Und jetzt, dem Verstummen so nah… Aber vielleicht kommt es anders.

Das Untere liegt zuoberst
Ehe der Tag graut.

Vorerst graut ihm vor dem Tag.