Will sagen … will sagen … auch Justus’ leidenschaftliches Verhältnis zur Geschichte ist gezinkt. Es bedarf des außerirdischen Inzitaments, der ›kleinen grünen Männlein‹, wie eine unbefangenere Generation die herbeiphantasierten Geburtshelfer der heutigen Menschheit einmal losprustend nannte, um den Blick auf die Vergangenheit einzunorden, und sei es nur aus Sorge um die eingelaufene Post, die in einem elektronischen Nirwana gestrandet ist und offenkundig der Befreiung harrt. Diese von Annihilierung bedrohte und vielleicht bereits annihilierte Kette digitaler Informationen, Garant, wenn es nach Justus’ Kopf geht, seiner geistigen Existenz ›in einer Zeit, die nun vergangen ist‹, sie ist da und sie ist nicht da, sie ist vorhanden in ihrem Nichtvorhandensein und nicht da in ihrem Sein. Damit bildet sie – ziemlich exakt sogar – die Doublebind-Struktur des Universums im Kopf des gemeinen Yagiers ab. Ich kann seine – ich meine jetzt Justus’ – Panik verstehen, ganz gut sogar, vermutlich erginge es mir ähnlich an seiner Stelle. Ich kann auch Menschen verstehen, die ihre eigenen Lebensaussichten niedriger hängen, weil ihr Heimatplanet demnächst vereist oder versandet oder verglüht oder ex- oder implodiert oder in der Sonnenmasse verschwindet … ich kann sie verstehen, obwohl eine große Unbekannte in diesem unscheinbaren ›demnächst‹ steckt, das sich mit keines Menschen Planungs-, geschweige denn Lebenszeit abgleichen lässt. So inkommensurabel sind die beiden, dass dazwischen ein gewaltiges Loch klafft: das Bodenlose … der Don, zum Hors d’œuvre übergehend, nennt es das Bodenlose der Existenz. Justus, mit solch grenzgängerischen Gedanken konfrontiert, faltet instinktiv die Hände. Er ist nicht fromm, er ist nur … befangen. Einmaul hingegen … ich muss immer lachen, wenn ich an ihn denke, er ist der Denker der Gegenwart, wie er im Buche steht, für ihn steckt das Bodenlose im Denken selbst, solange es sich nicht fest im Wir verankert, im großen Wir selbstverständlich, nicht im kleinen wir der Yagirastheniker, für die er nur mit Abscheu vermischtes Mitleid empfinden kann. Jedenfalls behauptet er das.

 

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