Unter der Oberfläche des Geschriebenen besteht das Ungeschriebene fort. Was ich geschrieben habe, ich kann es ausstreichen, kann eine andere Wendung an seine Stelle setzen, ich kann es wenden – die Worte, die Seiten, die Gedanken, die Abenteuer, das Schicksal. ›Ich kann auch anders‹: so lautet das Credo des Autors, sein einziges übrigens. Das Ungeschriebene hingegen bleibt immer das Ungeschriebene – man könnte es ›mit sich identisch‹ und ›indifferent gegen das Geschriebene‹ nennen, sofern man es damit nicht zu einem Geschriebenen zweiter Ordnung verfälschte. Die Niederschrift verrät es auf zweierlei Weise, zum einen an diejenigen, die des Lesens kundig sind und dieses Blatt hier irgendwann zu Gesicht bekommen, zum anderen aber – und das ist mehr –, als das, was es ist, an das, was es nicht ist, nicht war und niemals sein wird. Das Universum des Geschriebenen ist nicht offen für das Ungeschriebene, es existiert nur in sich selbst.